Basel

13.5.2024 🌞
Déjà-vu
Warst du schon einmal in Basel? Ich war gerade dort auf einem dreitägigen Meditations-Retreat. Wunderschönes Frühlingswetter. Strahlender Sonnenschein bis in die Abendstunden. Beim letzten Mal im November war es kalt, nass und windig. Ungemütlich. Aber diesmal hat es mich geradezu eingeladen, zu Fuß zur Veranstaltung und zurückzugehen.
Vom Herbst noch kenne ich die Blumenwiese direkt vor dem Hotel, die einfach ausblühen darf und nicht zurückgeschnitten wird. Auch jetzt begrüßt sie mich
jeden Morgen, wenn ich das Haus verlasse. Üppiges Grün, bis zu einem Meter hoch. Malve, roter Mohn, Beinwell, Gänsedistel, Schafgarbe, Flockenblumen und noch viel mehr inmitten von blühenden Gräsern.,
Eichen?
Die Brücke führt über das weite Netz an Schienensträngen. Mein Hotel liegt fast am Bahnhof. Dann biege ich nach links ab. Ein gut geschützter Fußweg zwischen Bahn- und Straßenbahngeleisen. Junge Bäume mit kugelförmiger Krone säumen den Wegrand. Es sind Steineichen, die gerade blühen. So ganz anders als die mir vertrauten Stiel- und Steineichen sehen sie aus. Klein und steif sind die Blätter. Richtig mediterran. Eingestellt auf trockenes, heißes Klima. Der eingerollte Rand nur gezähnt und nicht gelappt. An langen, wolligen Stielen hängen die männlichen Blüten herab. Schon von weitem zu sehen. Im Herbst hab ich die Eicheln gesammelt, die unter diesen Bäumchen im nassen Gras lagen. Und schon damals darüber gestaunt, wie unterschiedlich doch Pflanzen derselben Gattung sein können.
Zottelköpfe
Der Grasstreifen auf der linken Wegseite wird immer schmäler. Das starre Metallgeländer setzt sich in einem hohen Maschendrahtzaun fort. Brombeeren, Weißdorn und Feldahorn drücken ihre Blätter durch das Drahtgeflecht. Auch eine Margarite hat sich dazwischen geschmuggelt. Holunder- und Robininenblüten duften um die Wette. Rot leuchten die Blüten der Kartoffelrose, von Insekten umschwirrt. Am rechten Rand ziehen unzählige Wiesenknopf-Köpfchen meine Aufmerksamkeit auf sich. Aber es sind nicht die weiblichen Blüten, die wie winzige, rote Korallen gut versteckt zwischen den grünen Blättchen sitzen. Sondern wieder einmal die Männchen, deren gelbe Staubblätter an langen, roten Fäden im Wind zittern.
Gerne würde ich meinen gemütlichen Spaziergang im angrenzenden Park fortsetzen. Doch heute habe ich anderes vor. Wichtigeres. Also biege ich an der Haltestelle ab Richtung St. Jakobshalle und freue mich über das Grün, das sich hier sogar zwischen den Schienen entfalten darf. Der Grasstreifen auf der linken Wegseite wird immer schmäler. Das starre Metallgeländer von einem hohen Maschendraht fortgesetzt. Brombeeren, Weißdorn und Feldahorn drücken ihre Blätter durch das Drahtgeflecht. Auch eine Margarite ist dabei. Holunder- und Robininenblüten duften um die Wette. Rot leuchten die Blüten der Kartoffelrose, von Insekten umschwirrt. Am rechten Rand ziehen unzählige Wiesenknopf-Köpfchen meine Aufmerksamkeit auf sich. Aber es sind nicht die weiblichen Blüten, die wie winzige, rote Korallen gut versteckt zwischen den grünen Blättchen sitzen. Sondern wieder einmal die Männchen, deren gelbe Staubblätter an langen, roten Fäden im Wind wehen.
Sightseeing à la Irene
Am letzten Tag habe ich noch Zeit für eine kleine Sightseeing-Tour. Ruhige Nebenstraßen. Vor niedrigen Reihenhäusern winzige Grünflächen. Überwuchert von Gundermann, Vogelmiere, Löwenzahn und der hier allgegenwärtigen Gänsedistel. Sogar aus unbepflanzten Blumentöpfen und Ritzen am Gehsteigrand wächst sie. Dann kleine, gepflegte Vorgärten und Villen mit eisernen Zäunen, von Linden beschattet. Und plötzlich leuchtende Farben direkt am Straßenrand. Rot, blau, grün, gelb und violett. Mit Seilen abgegrenzte Areale. Nur zwei, drei Meter lang. Riesige Wolfsmilchgewächse und leuchtende Schwertlilien, Löwenmäulchen und Karde unter den Bäumchen in der Mitte. Die Stadtgärtnerei informiert auf grünen Schildern über die Baumpatenschaften und bittet, keine Blumen zu pflücken. Was für eine wunderschöne Idee!
Noch ein bisschen Zeit hab ich. Neugierig folge ich dem Weg bergauf. Wo der wohl hinführt? Wildes Pflanzengewirr zu beiden Seiten. Nelkenwurz und Ziest, Löwenzahn und Brennnessel, Kratzdistel und Ruprechtskraut, Knoblauchsrauke und natürlich wieder Gänsedistel. Fast mannshoch. Voller Knospen und Blüten. Rund um mich nur Leckereien. Knospen, Blüten, Blätter. Und Samen! Seh ich recht? Mitten in der Stadt ein Bärlauchfeld! Die Blätter schon unansehnlich, doch unzählige Samenstände dazwischen. Und gleich daneben der Aronstab. Damit du nicht vergisst, dass beim Bärlauchernten Vorsicht angesagt ist. Auch wenn die Verwechslungsgefahr nur für junge Pflanzen gilt und in diesem Stadium schon gebannt ist.
Und dann öffnet sich vor mir eine weite Fläche. Die Wiesen vom Margarethengut.
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