Propolis

🌞17.2.2025

Schwarz und silbergrau

Stramm stehen große Bäume am Ufer des Inns. Manche mit stark zerfurchter Borke. Das sind die Schwarzpappeln. Die Silberpappeln dagegen haben eine hellgraue, fast glatte Rinde mit rautenförmigen Korkwarzen, die erst im Alter aufreißt. Dazwischen wachsen pfeilgerade Jungtriebe aus dem lockeren Ufersand.

Äste und Zweige von jung und alt sind voll mit spitzen Knospen, an denen rote Tropfen kleben. Bienen schwirren im Mittagssonnenschein darum herum. Machen sich an dem weichen Harz zu schaffen.

Knospenharz, wie dieses von der Pappel, dient in erster Linie dazu, die Knospen zu schützen. Aber das ist noch lange nicht alles. Die Natur hat sich viel mehr dabei gedacht. Die Bienen machen daraus Propolis, das du sicher als eines der wertvollsten Bienenprodukte kennst.

Fleißige Bienchen

Ich hab gelesen, dass die fleißigen Insekten die Harztropfen mit ihrer Zunge aufnehmen und direkt in ihr Körbchen am 3. Beinpaar packen. Dabei geben sie gleich das Sekret ihrer Mandibeldrüse dazu. Im Bienenstock wird das Gesammelte dann abgestreift und mit Honig und Wachs vermischt. So entsteht eine geschmeidige Masse, die die Bienen dazu verwenden, um Spalten und Ritzen abzudichten und die Waben zu desinfizieren.

Aber auch ungebetene Gäste, die in den Stock eingedrungen und darin gestorben sind, werden damit mumifiziert. Und sogar als „Fußabstreifer“ vor dem Einflugloch dient das Propolis. Da es auch antibiotisch wirkt, verhindert es, dass Keime in den Stock geschleppt werden, die die Gesundheit des Bienenvolks gefährden könnten.

Für uns Menschen ist das so mühsam hergestellte Propolis ein wunderbares Naturheilmittel. Es kann innerlich und äußerlich zur Vorbeugung und bei vielen verschiedenen gesundheitlichen Problemen angewendet werden.

Schwarz- und Silberpappeln
Schwarz- und Silberpappeln ...
Schwarzpappel
... mit gefurchter ...
Silberpappel
... bzw. glatter Rinde
Pappelknospen
Pappelknospen
Misteln in der Baumkrone
Misteln in der Baumkrone, ...
Misteln
... beim Entstehen, ...
Misteln
... als Sträußchen ...
Misteln
... und im Detail

Zum Küssen

In den Kronen alter Baumriesen seh ich unzählige grüne, kugelförmige Misteln. Findest du diese Halbschmarotzer mit den weißen Beeren auch so faszinierend?

So gern hätt ich eine davon! Aber da komm ich nicht hinauf. Und zum Klettern sind mir die teils morschen Stämme zu unsicher.

Wie freu ich mich da, als ich auf meinem Erkundungsgang dann zumindest ein paar Bäume finde, die zahlreiche hellgrüne Knubbel auf der Rinde haben. Aus einigen sind schon kleine Mistelzweige gewachsen. Ganz typisch mit den langen schmalen Blättern, die wie ausgestreckte Arme aussehen. Dazwischen der Kopf, der eigentlich die weibliche Blütenknospe ist. Und rechts und links davon je ein Hörnchen, aus dem sich die männlichen Blüten bilden.

Mit meinem uralten Klappmesser, das du sicher schon von meinen Pilzbeiträgen kennst, schneide ich ein paar der Zweiglein an der Basis ab. Willkommener Schmuck für meinen Balkon und Ergänzung zu der großen, fast blattlosen Mistel, die ich vor ein paar Tagen im Wald gefunden hab.

Blattln

Trocken und staubig ist der Sand am Ufer. Nur wenige Zentimeter hohe Dünen, vom Wind gekräuselt und mit Mensch- und Tierspuren geschmückt. Ganz frisch das Muster meiner Barfußschuhe. Schon halb verweht die Abdrücke anderer Sohlen.

Dann verändert sich das Ufer. Verstreute Steine am Boden, die bald überhandnehmen und ihn ganz bedecken. Glatt und rund, abgeschliffen alle Ecken und Kanten. Manche ganz flach und ideal zum „Blattln“. So heißt es bei uns, wenn wir sie über die Wasseroberfläche springen lassen. Bei jedem Aufschlagen bilden sich konzentrische Kreise. Eine ganze Reihe hintereinander, bis der Stein schließlich im Wasser versinkt. Keiner von meinen erreicht das andere Ufer. Ich hab es darin nie zur Meisterschaft gebracht. Immer nur bewundernd meinem Papa zugeschaut, dem die Steine im perfekten Winkel und mit dem richtigen Drall aus der Hand glitten, um mühelos die Flussbreite zu überwinden.

Hast du als Kind auch Blattln gelernt?

Ufersand
Verwehte ...
Ufersand
... und frische Spuren im Ufersand
Ufersteine
Vom Wasser geschliffene Steine
Uferidylle
Uferidylle
Samenstand der Nachtkerze
Vertrockneter Samenstand ...
Nachtkerze
... und Blattrosette der Nachtkerze
Weidenkätzchen
Weidenkätzchen
Pappelkätzchen
Pappelkätzchen

Sonnenanbeter

Nur wenige Wolken stehen am Himmel. In meiner Nähe spielen ein paar Kinder. Wühlen auf den Knien im Sand und pflanzen abgebrochene Zweige in den Boden. Ihre Eltern sitzen auf umgestürzten Baumstämmen. Genießen mit geschlossenen Augen und nach oben gewandtem Gesicht die Sonne.

Vertrocknete Nachtkerzen-Samenstände stehen auf der Böschung. Flammendrot sind ihre Blattrosetten darunter. Die Schafgarbe reckt ein paar ihrer Fiederblättchen durch die Schicht aus dürrem Laub.

Streichelweich

An den Weiden blühen pelzig-graue Kätzchen an jungen, roten Zweigen. Langsam öffnen auch ein paar der Pappeln ihre Knospen. Dunkelgraue Kätzchen, die sich aus den klebrigen Knospenschuppen befreien. Das Fell leicht struppig, doch ebenso weich.

Violett-rot stehen schorfige Knospen an den behaarten Erlenzweigen. Und weibliche Blüten, schmale, geschuppte Zäpfchen, gerade ein paar Millimeter lang.

Wie hoch der Inn während der Schneeschmelze steigt, kannst du am Unrat erkennen, der zurzeit zwei bis drei Meter über der Wasserfläche an Zweigen hängt.
Doch jetzt ist das Ufer kilometerweit begehbar, auch wenn manchmal nur ein schmaler, steiniger Streifen bleibt.

Erst vor der Brücke arbeite ich mich durchs Gestrüpp zurück auf den Spazierweg, und wechsle ans andere Ufer.

Erlenknospe
Erlenknospe ...
Erlenblüten
... und weibliche Blüten
Unrat an Zweigen am Flussufer
Unrat an Zweigen ...
Flussufer
... am steinigen Flussufer

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