Naturgarten

17.3.2024

Vertieft

Bewuchs wie in der Natur. Wenn da nicht das Haus stehen würden und der Zaun rundherum. Und das große Gemüsebeet mittendrin. Immer wieder vertiefe ich mich so ins Klauben der Wildpflanzen, dass ich dann ganz überrascht bin, wenn vor mir plötzlich ein Rosenstrauch auftaucht. Oder gar der Feigenbaum.

Ich liebe den Garten meiner Freundin. Und es ist nicht das Kulturgemüse, das mich reizt. Auch wenn ich mich gelegentlich über ein paar Grünkohlblätter freue. Mein Herz gehört einfach den Wildpflanzen. Und die finde ich hier reichlich und in bester Qualität. 

Bitterstoffe

Mitten auf der Wiese fetter Löwenzahn. Ich puhle mit den Fingerspitzen die Blütenknospen heraus, die sich noch ganz eng in der Mitte der Blattrosette drängen. Die weiße Milch tropft aus den kurzen, abgerissenen Blütenstielen, und auch aus den Knospen, die ich mir in den Mund stecke. Ich schlecke ihn von meinen Lippen und Fingern, bevor ich mir die nächste Leckerei hole. Und stelle mir vor, wie meine Leber lacht und sich über die Bitterstoffe freut. Hast du schon einmal Löwenzahnknospen gekostet? Magst du sie auch so gern wie ich?

Löwenzahnblätter, meine liebste Salatgrundlage. Mild sind sie im Frühjahr. Doch ich mag die intensiv-bitteren im Herbst genauso gern. Löwenzahn, Löwenzahn, Löwenzahn. Eine Handvoll in den Sammelbeutel. Zwei, drei Blätter in den Mund. So mampfe ich mich durch den Garten. Bis ich beim wilden Schnittlauch gelandet bin. Das Messer heraus und ein Büschel nach dem anderen wird gekürzt. Überall stehen sie. Vor, neben und hinter dem Haus. Würze zum Löwenzahn jetzt sofort. Daheim für Salat und Suppe. Und kleingeschnitten eingefroren als Wintervorrat im Tiefkühlschrank.

Rosenblatt
Rosenblatt
Löwenzahnknospen
Löwenzahnknospen
Löwenzahn-Milchsaft
Milchsaft
Grünkohl
Grünkohl

Fette Erde

Jetzt bin ich beim Gemüsebeert angekommen. “Unkraut” jäten. Was für eine Freude! Die beste Art, “Unkraut” loszuwerden ist, es aufzuessen. Und das mache ich mit Genuss. Neben den leuchtend grünen, gekräuselten Blättern des Grünkohls lockt mich schon wieder Löwenzahn. Gut geht’s ihm hier in der fetten Erde!  Auch die Purpurnessel fühlt sich wohl. Noch könnte ich die Wurzel der Nachtkerze ernten. Auch ihre hübschen Blätter ess ich gern. Doch hier am Rand stört sie nicht und darf stehenbleiben und blühen. Auch die kleinen Rosetten des Wiesenschaumkrauts bleiben unbehelligt. Die klugen Bewohner schätzen das Wilde genauso wie das Gezähmte. Viele Gänseblümchen hat der Hausherr vom Beet in die Wiese verpflanzt. Doch schon recken mir wieder neue ihre weißen Köpfchen entgegen. Winzig sind dagegen die Blüten der Vogelmiere, die dicht daneben wächst. 

Purpurnessel
Purpurnessel
Nachtkerze
Nachtkerze
Wiesenschaumkraut
Wiesenschaumkraut
Vogelmiere
Vogelmiere

Bärlauch

Unter den Apfel- und Quittenbäumen tobt sich der Bärlauch aus. Früh ist er heuer dran. Schon zum zweiten Mal darf ich ernten. Giersch wächst dazwischen und Blausterne, von Bienen umschwirrt. Ihre Blätter sind giftig. Achtsames Pflücken ist angesagt. 

Mein Beutel ist voll. Mein Bauch ebenfalls. Ich schlendere durch den Garten und genieße die Sonne. Rund um mich summt und brummt es. Überall wird Pollen und Nektar angeboten. Die Trauerweide blüht und die Kornelkirsche. Krokusse, Hahnenfuß und Schneeglöckchen. Auch eine Schneerose steht noch da. Und der Holzstoß schaut mich mit großen Augen an.

⇒ Hast du auch so einen wunderbarten Naturgarten, aus dem du ernten kannst?

Blaustern
Blaustern
Blüte der Trauerweide
Trauerweide
Blüte der Kornelkirsche
Blüte der Kornelkirsche
Krokusse
Krokusse
Hahnenfuß
Hahnenfuß
Schneeglöckchen
Schneeglöckchen
Lachender Holzstoß
Lachender Holzstoß
Erntesegen
Erntesegen

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