Am Wegesrand
24.3.2024
Vielfalt
Was für eine Vielfalt! Immer wieder staune ich. Hast du dir schon einmal aufmerksam die Pflanzen am Wegesrand angesehen? Was es da alles zu entdecken gibt! Natürlich ist es besser, nichts davon zu essen. Dafür sind zu viele Hunde unterwegs. Zumindest auf den breiten Spazierwegen durch Wald und Wiese. Aber zum Schauen und Lernen ist es ideal. Ein Blatt in die Hand nehmen und seinen Rand genau ansehen. Fühlen, ob es weich oder hart ist. Ob es pelzig ist oder sticht. Die Form und Farben der Blüte betrachten. Dran riechen. Mit deiner anderen vergleichen.
So fängt es an. So zieht es dich immer tiefer hinein in diese Leidenschaft. Pflanzen untersuchen, wiedererkennen, bestimmen.
Blütenzeit
So viel blüht jetzt schon. eine wahre Wonne für die Insekten. Tief tauchen die Bienen in den Löwenzahn ab. Lang haben sie zu tun bei all den vielen gelben Zungenblüten. Hast du es gesehen? Orange Hosen haben sie an. Alle, die in den struppigen gelben Blüten sammeln. Der Pollen hat nicht überall die gleiche Farbe.
Auch die Gänseblümchen werden gerne besucht. Bellis Perennis. Immerwährende Schönheit. Das ganze Jahr über, sogar im Winter, blühen sie. Wenn es nicht gerade zu arg friert oder sie vom Schnee bedeckt sind. Und trotzdem kann ich mich nicht sattsehen an ihnen. Die Veilchen sind dagegen nur eine kurzlebige Schönheit. Drum schau sie dir am besten gleich an, wenn sie dir begegnen. Das Wertvollste unter ihnen ist das Duftveilchen. Es wird als Heilpflanze genauso geschätzt wie als kulinarische Köstlichkeit. Wusstest du, dass kandierte Veilchenblüten die Lieblingsnascherei der österreichischen Kaiserin Sisi waren? In ausgewählten Wiener Konditoreien werden sie auch heute noch angeboten. Du erkennst sie natürlich mit deiner Nase. Aber auch der Sporn, der die gleiche violette Farbe wie die Blüte hat, ist ein Erkennungszeichen. Aber die duftlosen Artgenossen mit ihrem helleren oder weißen Sporn sind nicht minder schön.
Mann oder Rebe?
Kennst du auch die nächste violette Blüte? Die mit dem dunkel gemusterten Rachen und der großen Unterlippe? Es ist der Gundermann. Oder die Gundelrebe. Beide Bezeichnungen sind gebräuchlich. einmal männlich, einmal weiblich. Aber sie sind uralt und haben nichts mit Gendern zu tun. Gundermann schmeckt sehr intensiv bitter-minzig. Besser verwendest du es nur in kleinen Mengen als Würzkraut. So wie den bitteren Günsel mit seinen blauen Blüten. Wieder gelb strahlt der Huflattich. Sicher bestimmen kannst du ihn durch die schuppenförmigen Blätter am Stiel. Das ebenfalls gelbe Scharbockskraut kannst du aber sicher nicht mit ihm verwechseln. Es schaut wieder ganz anders aus. Denk dran: Sobald die Blütenknospen erscheinen, darfst du auch die Blätter nicht mehr essen. Dann hat sich schon zu viel Protoanemonin gebildet. Das ist ein Toxin, das in allen Hahnenfußgewächsen vorkommt und sie alle, bis auf die jungen Scharbockskrautblätter, für den Menschen giftig macht. Dazu gehören auch das Buschwindröschen und das Leberblümchen.
Schau genau!
Darum ist es so wichtig, dass du genau hinschaust. Dass du die Merkmale der verschiedenen Pflanzen erkennst. Dass du nicht einfach alles sammelst, was ähnlich ausschaut. Und dass du lieber etwas stehen lässt und zuhause noch einmal nachliest, wenn du dir nicht ganz sicher bist.
Ich mach das auch so.
Das kressig-scharfe Barbarakraut und die würzig-aromatische Schafsgarbe kannst du aber getrost essen.
Nächster Beitrag
Frohe Ostern
Vorheriger Beitrag
Naturgarten
Zurück zum Tagebuch
Wildes Tagebuch
Bleib in Verbindung
Anmeldung Newsletter
Ja, ich möchte regelmäßig den Newsletter erhalten. Ich kann mich jederzeit mit nur einem Klick wieder abmelden.