Barfußlaufen

Eine lebenslange Leidenschaft

“Schuhe ausziehen!”

Wie habe ich mich jedes Jahr darauf gefreut! Den ganzen eisigkalten Winter. Die ersten frühlingshaft warmen Tage. Und schließlich noch den April mit seinem wechselhaften Wetter hindurch. Denn der hat ein R im Namen. Und wir lernten von klein auf, dass man in Monaten mit einem R im Namen nicht barfuß gehen darf. Sonst wird man krank. So sagte man jedenfalls früher. 

Meine Eltern waren noch sehr jung und mein Papa am Anfang seiner Laufbahn. Dementsprechend niedrig war sein Gehalt. 4 kleine Mädchen und viel zu wenig Geld! Mama versuchte zwar immer wieder, mit Heimarbeit etwas dazuzuverdienen. Aber es reichte hinten und vorne nicht. Damals war Kleidung noch richtig teuer – und Schuhe erst recht! Also sollten wir unser einziges Paar schonen.

Wir wohnten in Innsbruck, der Hauptstadt von Tirol. Umgeben von hohen Bergen und so klein, dass man zu Fuß von überall in der Stadt problemlos in die Natur kommen konnte. Auch mit kleinen Kindern. Der Steg über den Inn war für uns die Grenze. Bis dahin mussten wir die Schuhe anbehalten. Dahinter durften wir sie ausziehen und barfuß gehen.

Was heißt “durften”?

Meine Schwestern erlebten das anscheinend ganz anders als ich. Aber das erfuhr ich erst Jahre später, als wir alle schon längst erwachsen waren. Für sie war es kein “Dürfen” sondern ein “Müssen”. Ein “Schuhe schonen” und kein “Natur erleben”. Und sie duldeten es widerwillig, anstatt es lustvoll zu genießen.

Endlich barfuß!

Für mich aber war dieses Schuhe-Ausziehen und Barfußgehen der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft.

Noch heute, mit meinen 60 Jahren, freue ich mich den ganzen Winter darauf, dass es endlich März oder April wird. Oder noch früher. Auf jeden Fall warm genug. Und das kann an sonnenbeschienenen Südhängen auch schon im Jänner oder Februar sein. Denn an den Spruch mit dem R halte ich mich schon lang nicht mehr.

Und dann ziehe ich endlich wieder diese lästigen, einengenden Schuhe von meinen Füßen. Streife die dicke Barriere ab, die kein Fühlen möglich macht. Spüre endlich wieder die Natur unter meinen nackten Sohlen und fühle mich frei. Lebendig. Überglücklich.

Frühling
Frühling
Sommer
Sommer
Herbst
Herbst
Winter
und Winter

Muskelaktivierung

Ich streife durch den Wald. Fast wie ein Tier. Wate den Bach entlang nach oben, während ich den Müll an seinen Ufern zum Entsorgen einsammle. Lasse meine Füße im Schlamm versinken beim Bachbunge-Ernten. Balanciere über Baumstämme und wärme meine nackten Sohlen genüsslich auf sonnengewärmten Steinen.

Kleine Muskeln, durch “normale” Schuhe verwöhnt und nie aktiviert, zucken zurück, wenn ich auf spitze Steine trete. Nur ein kleiner Teil der Sohle, nicht der ganze Fuß hebt sich ab. Gratis Fußreflexzonen-Massage hab ich sowieso. 

Lebensenergie

Die negativ geladenen Ionen strömen in meinen Körper und erhöhen meine Lebensenergie. Harz bleibt kleben. Fichten- und Kiefernnadeln sammeln sich daran. Beim Entfernen kleben dann auch meine Finger. Ich schnüffle an meiner Hand. Der intensive Duft des Waldes steigt mir in die Nase. Tief atme ich ein, bevor ich die selbstgemachte Lippencreme mit Kokosöl aus der Hosentasche ziehe und auf meinen Fingerspitzen verreibe. Denn nur mit Alkohol, aber viel besser mit Öl, bekommst du das Pech wieder ab. 

⇒ Hast du diesen massiven Energieschub durch’s Barfußgehen auch schon einmal gespürt?

Barfuß über Stock und Stein
Barfuß über Stock
Barfuß über Stock und Stein
und Stein,
Barfuß durch den Sumpf
durch Sumpf
Barfuß durch den Gebirgsbach
und Bach.

Ist Barfußgehen im Wald nicht gefährlich?

Immer wieder sehe ich Leute, die in der Stadt barfuß gehen. Stundenlang auf hartem Asphalt und Beton. Keine Abwechslung für die Füße. Keine Aktivierung der Muskeln. Ich sehe, wie sie auftreten. Hart, jeder Schritt ein Stoß in die Wirbelsäule. Als ob sie Schuhe anhätten. Die Schultern eingezogen, kein aufrechter Rücken. Negative Ionen aufnehmen durch ein Erdölprodukt? Fehlanzeige! Durch Beton ist das möglich. Aber auch der ist keine Wohltat für deine Füße.

Und dann all die Abfälle! Hundekot, Erbrochenes, Ausgespucktes, Glasscherben, Kaugummis, die an den Sohlen klebenbleiben und an denen wieder anderes hängenbleibt. Darum gehe ich in der Stadt nicht barfuß!

⇒ Gehst du in der Stadt barfuß?

Aber wie so oft wird die Gefahr nur in der Natur gesehen. Ja, ich trete mir manchmal Dornen ein. Verletze mich an einem scharfen Stein. Aber die größte Gefahr sind auch hier Glasscherben von achtlos entsorgten Bier- und Saftflaschen. Scharfe Kanten von Aludosen, die durch landwirtschaftliche Maschinen zerteilt wurden. Und alter, in den Boden eingewachsener Stacheldraht. Kaum sichtbar und oft verrostet, was die Gefahr erhöht. 

Aber daran ist der Mensch schuld! Und nicht die Natur. Und das ist der Grund, warum ich auf meinen Streifzügen meist auch einen Müllbeutel mitnehme und diese Überreste der “Zivilisation” einsammle.

Barfuß durch Buchenlaub
Über Laub
Barfuß über Reif
und Reif.
Barfuß an Glasscherben vorbei
Gefahr ist oft
Glasscherbe im Wald
menschgemacht!

Und wenn ich mich doch nicht barfuß zu gehen traue? 

Was diesem wunderbaren Freiheitsgefühl am nächsten kommt, das sind Barfußschuhe. Zwar stellen auch sie eine Barriere zwischen dir und Mutter Erde dar. Selbst durch die dünnste Kunststoffsohle kannst du die negativ geladenen Ionen nicht aufnehmen.
Aber all die orthopädischen Effekte für den Fuß, die Aktivierung und Kräftigung der vielen kleinen Muskeln in Fuß und Fußgelenk, das richtige Auftreten und dadurch die Verbesserung der gesamten Körperhaltung, hast du auch hier.
Durch die dünnen Sohlen hindurch spürst du, wie sich der Untergrund verändert. Ob du auf Steinen, Wurzeln, weichem Waldboden oder lockerem Sand gehst. Mit hochwertigen Schuhen kannst du sogar gefahrlos auf am Boden liegendes Brombeergestrüpp treten, ohne dir die Fußsohlen zu verletzen. Und im Winter schützen sie dich vor der Kälte des gefrorenen Untergrunds.

Barfußschuhe

Was hab ich mich gefreut, als endlich meine ersten Barfußschuhe mit der Post gekommen sind!

Ich hab mich bewusst nicht für die entschieden, die aussehen wie Handschuhe für die Füße. Alle Zehen einzeln. Coole Optik. Aber ich versteh den Sinn dahinter nicht. Denn wenn du wirklich barfuß gehst, dann hast du ja auch nichts zwischen den Zehen. Außer wenn ein Blatt oder Stöckchen sich verklemmt. Und Freiheit für die Füße ist es für mich nicht, wenn es zwischen den Zehen scheuert! Aber andere hab ich bei uns in den Geschäften nicht bekommen. Also hab ich bestellt. Die Marke, die mir ein Wanderer in der Bergbahn empfohlen hat. Den ich angesprochen und gefragt hab, was für coole Schuhe er und seine Frau tragen. Und seine kleine Tochter, die grinsend meine dreckigen, nackten Füße beäugt hat. Und ich hab es nicht bereut.

Natürlich hab ich auch andere Schuhe getestet. Manche haben widerlich nach Kunststoff gerochen, was auf minderwertiges, belastetes Material schließen ließ. Die hab ich gleich wieder zurückgeschickt. Andere haben mich überzeugt was Qualität, Tragekomfort und Haltbarkeit betrifft. Und auch der Preis war erschwinglich.

Aber die Saguaros waren meine erste Liebe. Zumindest, was Barfußschuhe betrifft. Und irgendwie hängt mein Herz daran. Drum empfehle ich sie auch gerne weiter. Aus voller Überzeugung.

Barfuß beim Wandern
Beim Wandern,
Barfuß beim Wacholdersammeln
Wacholdersammeln
Barfuß beim Beerenklauben
und Beerenklauben.
Saguaro Barfußschuhe
Meine Saguaros

Saguaro

Am liebsten mag ich meine „Bärenfüße“ mit den angedeuteten Zehen. Aber Saguaro hat nicht nur diese. Eine ganze Palette bieten sie an. Vom „bärigen“ Sportschuh bis zum eleganten Alltagsschuh. Für Kinder und Erwachsene. In vielen Farben und Farbkombinationen. Für den Sommer und für den Winter. Sogar leichte Regenstiefel, die du einrollen und für den Ernstfall in der Tasche mitnehmen kannst, findest du. Und die Preise sind echt moderat für die Qualität! Außerdem gibt es immer wieder Aktionen.

Gegründet wurde Saguaro von einer Gruppe von Outdoor-Enthusiasten. Jungen Menschen, die die Natur am liebsten barfuß genießen. Und die diese Begeisterung auch mit ihren Freunden und Partnern und Kindern teilen.

Die aber auch wissen, dass Barfußgehen nicht jedermanns Sache ist. Dass viele zwar wollen, sich aber nicht trauen. Angst haben, dass es wehtut. Und die deshalb nicht gleich aufs Ganze gehen wollen. Nach einem sanfteren Einstieg suchen.

Aber viele haben auch Angst davor, sich zu verletzen. Und, ehrlich gesagt, kenne auch ich Plätze, die so voller scharfkantiger Steine oder Dornen sind, dass ich nicht mit bloßen Sohlen da durchgehen wollte. Da zieh ich lieber Schuhe an.

So praktisch!

Und die Barfußschuhe sind so praktisch. Schnell von den Füßen gezogen und im Rucksack verstaut. Ihr Gewicht merkt man kaum. Und dann zur Heimfahrt mit dem Bus wieder angezogen. Oder wenn ich schnell bergabspringen und nicht auf den Untergrund achten will. Denn mit vollem Schwung und mehrfachem Körpergewicht auf einer scharfen Felskante zu landen ist nicht gerade angenehm. Oder auch, wenn es untern schon aper ist, in den höheren Lagen aber noch Schnee liegt. Zu viel, um den ganzen Weg mit nackten Füßen zu gehen. Und natürlich in der Stadt. Wo es mich barfuß ekelt. Aber das hab ich eh schon geschrieben.

⇒ Hast du schon einmal Barfußschuhe ausprobiert?

Wie wär es mit denen von Saguaro?

Blick von der Seegrube über das Inntal Richtung Patscherkofel

Über mich

Ich war schon immer anders als die anderen. Schon als kleines Kind. Aber am deutlichsten spürte ich es während meiner Schulzeit. Natürlich hätte ich gerne dazugehört. Aber nicht um den Preis so zu ...

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Kichererbsen-Schaumkraut-Wrap mit Sprossen

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Wildpflanzen: Von keinem gesät. Von niemandem gepflegt. Und doch überall zu finden. Augenweide und Gaumenschmaus für die einen. Für die anderen nichts als verhasstes Unkraut.

Purpurrote Taubnessel

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Hier stelle ich dir die Pflanzen vor, die mir auf meinen Streifzügen begegnen. Bäume, Sträucher, Stauden und Kräuter – wunderschöne und unscheinbare, essbare, aber auch ungenießbare und manchmal sogar giftige.

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