Üppige Ernte

13. März 2023

Auf und Ab

Es ist ein ständiges Auf und Ab. Gestern kalt, heute warm. Sehr warm. Noch in der Früh hatte es 7°.  Aber als ich kurz nach Mittag das Haus verlasse, genügt schon die dünne Jacke. Und eine Stunde später genieße ich bei fast 20° die Sonne. So macht ernten Spaß! Und es gibt reichlich zu ernten.

⇒ Konntest du heute auch die Sonne genießen?

Üppige Ernte: Blühendes Weidenkätzchen
Blühendes Weidenkätzchen
Üppige Ernte: Huflattich
Huflattich
Duftveilchen
Duftveilchen
Persischer Ehrenpreis
Persischer Ehrenpreis

Augenweide

Während ich an den blühenden Kätzchen der Weide nur meine Augen weide, bedienen sich die Bienen an Pollen und Nektar. Auch der gelb leuchtende Huflattich zieht reichlich Insekten an. Genauso wie das Duftveilchen mit seinem violetten Sporn. An den winzigen blau-violetten Blüten des Ehrenpreises dagegen sehe ich nur hie und da eine Ameise. Anscheinend sind die Schwebfliegen noch nicht erwacht, die sich sonst so gerne darauf tummeln.

Ich koste von den zarten Frühlingsboten. Nur ganz wenig, damit ich den Bienen nicht ihre erste Nahrung wegnehme. Dazwischen zupfe ich ein paar Nadeln von den Zweigen einer Tanne. Sie sind ganz einfach an ihren zwei weißen Streifen and der Unterseite zu erkennen. Ich halte sie zwischen Daumen und Zeigefinger und drehe sie auseinander. Dann halte ich mir die offenen Enden unter die Nasenlöcher und sauge den Duft ein. Zitronig-harzig riecht es. Nach Weihnachten. Anregend, stärkend und vitalisierend soll das ätherische Weißtannenöl sein. Und außerdem antiviral, entzündungshemmend und schleimlösend. Ein paar tiefe Atemzüge können da nicht schaden. 

⇒ Hast du schon einmal bemerkt, dass der Ansatz der Tannennadeln am Zweig wie ein Saugnapf aussieht?

Ich lasse mir ein paar Knospen der Lärche schmecken. Aber noch bevor sie sich zur Blüte entfaltet haben. Denn dann werden sie zu trocken. Und der Geschmack ist mit den flüchtigen Ölen verduftet. Auch die jungen Blätter und Blütenansätze des Roten Holunders sehen verlockend aus. Zwar kann man seinen Saft zu Getränken und Gelees verarbeiten. Alles andere an ihm ist aber leider giftig. Also lass ich besser die Finger davon.

Weißtannen-Nadeln
Weißtannen-Nadeln
Lärchenblüte
Lärchenblüte
Blütenansatz des Roten Holunders
Blütenansatz des Roten Holunders
Berberitzenaustrieb
Berberitzenaustrieb

Hunger

Schön langsam beginnt mein Magen zu knurren. Wie meistens bin ich ohne zu essen aus dem Haus gegangen, Und jetzt geht es schon auf 3 Uhr zu. Augenschmaus – schön und gut. Aber jetzt brauch ich mehr als nur ein paar Blättchen, Blüten und duftende Nadeln. Das wirklich Gehaltvolle finde ich zurzeit nur am sonnigen Waldrand. Und endlich kann ich aus dem Vollen schöpfen! Löwenzahn, den ich ganz weit unten am Wurzelansatz packe und aus der Erde drehe. Wie junger Endiviensalat sieht er aus, nachdem ich die welken und schmutzigen Blätter abgezupft habe. Ich schabe mit einem kleinen Messer die erdige Haut vom Wurzelstück, das sich mitgelöst hat. Dann beiße ich ein großes Stück ab. Mit vollen Backen kauend ernte ich weiter. Was für ein Genuss! ich liebe den bitteren Geschmack der Wurzel und das saftige, fast weiße Endstück. Und mein Magen freut sich, dass er nun endlich gefüllt wird. 

Üppige Ernte

Goldnessel, Knoblauchsrauke, Vogelmiere, Brennnessel und Klettendes Labkraut wandern in meinen Mund und meine Sammeltaschen. Gewürzt mit den bitter-minzigen Trieben des Gundermanns. Ich bin satt und zufrieden mit meiner Ernte. 

Üppige Ernte: Löwenzahn
Löwenzahn
Goldnessel
Goldnessel
Üppige Ernte:: Knoblauchsrauke
Knoblauchsrauke
Üppige Ernte: Vogelmiere
Vogelmiere
Brennnessel
Brennnessel
Klettendes Labkraut
Klettendes Labkraut
Gundermann
Gundermann
Üppige Ernte
Üppige Ernte

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