essbare Knospen
3. Jänner 2023
Kahle Bäume im Winter
Nur die Nadelbäume sind noch grün. Es gibt nichts zu sehen außer nackten Ästen und Zweigen.
Oh doch!
⇒ Schau genau hin!
Die Knospen sind schon alle da. Sie wurden schon im Sommer angelegt. Ihre schützenden Hüllen hatten bis zum Wintereinbruch Zeit um auszuhärten.
⇒ Ist dir schon einmal aufgefallen, dass alle Knospen anders aussehen?
Große, kleine, dicke, dünne, längliche, spitze und stumpfe Knospen gibt es. Manche sind behaart. Andere mit einer glänzenden, klebrigen Schicht überzogen. Und viele kannst du sogar essen.
So wie Lindenknospen. Sie schmecken süßlich. Und wenn du sie lange kaust, dann hast du das Gefühl, dass sie in deinem Mund immer mehr und immer weicher werden. Das sind die Schleimstoffe darin. Sie kleiden deinen Mundraum aus und schützen so deine Schleimhäute. Das ist ganz wunderbar bei Halsschmerzen. Du kannst Lindenknospen aber auch vorbeugend kauen, wenn du länger sprechen oder singen willst. Sie verhindern das lästige Halskratzen, das dich zum Räuspern oder Husten bringt.
Die pelzigen Knospen der Eberesche haben ein kräftiges Bittermandelaroma. Das kommt vom Amygdalin, das sie enthalten. Auch von ihnen kannst du naschen.
Was sind Knospen?
Die Knospen sind die „Embryos“ der Pflanzen. Sie enthalten die Anlage für Blätter, Blüten und ganze Triebe. Aber noch winzig klein zusammengefaltet. Und dazu alles, was für das Wachstum dieser Pflanzenteile nötig ist. Wenn du die Knospen isst, dann nimmst du all das in dir auf – Mineralstoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe. Und damit versorgst du deinen Körper mit wertvollen Nährstoffen. Außerdem wirken sie antibakteriell, kräftigend und entgiftend.
Du kannst die Knospen von Linde, Pappel, Ahorn, Birke, Buche, Eberesche und Ulme essen. Und natürlich die von allen Obstbäumen wie Kirsche, Apfel, Marille (Aprikose), Zwetschge (Pflaume) und Birne. Ebenso von allen Wildobstarten wie Schlehe und Kirschpflaume (Mirabelle). Aber auch von Sträuchern wie Haselnuss, Ribisel (Johannisbeere), Brombeere, Himbeere und Weißdorn kannst du naschen. Und vergiss die Nadelbäume nicht! Auch Fichte, Tanne, Kiefer und Lärche haben essbare Knospen.
Tipp:
- Sammle die Knospen nur von Bäumen und Sträuchern, die du sicher bestimmen kannst! Denn es gibt auch hochgiftige Pflanzen, deren Knospen ebenfalls giftig sind. Dazu gehört zum Beispiel die Eibe.
- Nimm immer nur wenige Knospen von einem Baum oder Strauch. Und nur von großen Pflanzen, bei denen es kaum auffällt. Du willst ja sicher nicht ihr weiteres Wachstum hemmen.
- Und pass gut auf, dass du kein Ungeziefer und keinen Vogelkot mitisst.