LEXIKON

Lexikon der Begriffe und Fachwörter
A
Alkaloide
Alkaloide sind alkalische (basische) Stoffe in Pflanzen. Zu ihnen zählen z.B. Nikotin und Koffein. Sie regulieren einerseits das Pflanzenwachstum, und schützen andererseits vor Fressfeinden.
Alkaloide können physiologische (z.B. aufputschende) Wirkungen auf den menschlichen Organismus haben, daher werden sie auch in Medikamenten eingesetzt.
Bei zu hohen Dosen wirken sie giftig und gehören deshalb zu den primär toxischen Pflanzenstoffen.
B
Borke
Die Borke ist der äußerste Teil der Rinde vieler Bäume. Sie entsteht aus dem Kork und den abgestorbenen Zellen der Bastschicht, die darunterliegt. Die Borke wehrt Schädlinge wie Käfer und Pilze ab. Und sie schützt die darunterliegenden Schichten vor Hitze, Kälte, Feuer und Verletzungen.
Braunfäule
Sie wird von Pilzen verursacht, die sich als Schmarotzer auf Bäumen ansiedeln und die weiße Cellulose abbauen. Nur das Lignin bleibt übrig. Dadurch wird die Holzstruktur zerstört. Typisch sind die braune Farbe und die zerbröckelnden Holzwürfel, die man an den Bruchstellen sehen kann.F
Flechte
Eine Flechte ist eine symbiotische Lebensgemeinschaft von Pilzen und Grünalgen oder Cyanobakterien. Meist ist der Pilz für Struktur und Halt der Flechte zuständig. Die Aufgabe der Grünalgen oder Cyanobakterien ist die Photosynthese. Dabei wandeln sie Sonnenlicht in chemische Energie um, die die Flechte zum Wachstum benötigt. Je nach Wuchsform und Auflagefläche unterscheidet man zwischen Krustenflechten, Laub- oder Blattflechten und Gallertflechten.
Flechten haben keine Organe, mit denen sie Wasser aus dem Boden aufnehmen können. Sie sind auf Regen und Luftfeuchtigkeit angewiesen. Die darin enthaltenen Schadstoffe nehmen sie genauso ungefiltert auf wie die wichtigen Nährstoffe. Daher reagieren sie besonders empfindlich auf Luftverschmutzung, weshalb sie als Bioindikatoren für die Luftqualität gelten.
Furocumarine
Furocumarine (Furanocumarine) sind photosensibilisierende bzw. phototoxische Substanzen. Das bedeutet, dass sie durch Sonnenlicht aktiviert werden. Wenn sie mit der Haut in Berührung kommen, verursachen sie Lichtdermatosen (Photodermatitis). Die Schwere hängt von der Empfindlichkeit der Haut und der Konzentration der Furocumarine im Pflanzensaft ab. Die eintretende Antikörper-Antigen-Reaktion führt zu schmerzhaften Hautreizungen bis hin zu starker Blasenbildung, die Verbrennungen dritten Grades ähnelt. Meist bleiben Narben und/ oder dauerhafte Pigmentstörungen zurück.
H
Harz
K
Knospe
Eine Knospe ist der junge Spross einer Pflanze, quasi ein Pflanzen-Embryo. Sie enthält alle Anlagen für die zukünftigen Blätter, Blüten und Triebe, und eine geballte Ladung an Nährstoffen, die sie für ihre weitere Entwicklung braucht: Mineralstoffe, Vitamine, ätherische Öle, Chlorophyll, Harze, Gerbsäuren Schleimstoffe, Saponine und Flavonoide kannst du in ihnen finden. Die Knospe wird von schützenden Blättern umhüllt, die sie vor Hitze, Kälte, und dem Eindringen von Schädlingen bewahren.
Außerdem dienen die Knospen als Sinnesorgan für die Bäume und Sträucher. Sie messen den Lichteinfall und die Tageslänge. Wenn es Zeit ist auszutreiben, dann geben sie dieses Signal an die Wurzeln weiter und der Kreislauf des Lebens beginnt erneut.
Kräuter
Als Kräuter bezeichnen wir krautige Pflanzen, deren oberirdische Teile nicht verholzen. Ihre vollständige Entwicklung – Blattbildung, Blüte und Samenreife – findet innerhalb eines Jahres statt. Kräuter überwintern als Samen.
Beispiele: Weißer Gänsefuß und Franzosenkraut.
L
Lentizellen (Korkporen oder Korkwarzen)
sind kleine Öffnungen in der Rinde, die einen Gasaustausch zwischen der Umgebungsluft und dem lebenden Gewebe unterhalb der Lentizellen ermöglichen.
Lianen
Als Lianen bezeichnet man Kletterpflanzen mit verholzendem Stamm. Sie wurzeln im Boden und klettern an Bäumen und anderen senkrechten Gebilden empor. Lianen sind keine Schmarotzer. Sie suchen nur das Licht und nützen Rankhilfen, um selber keine massiven Stämme ausbilden zu müssen.
Beispiele: Rankpflanzen wie Erbsen, Bohnen und Waldreben, Kletterpflanzen mit Haftwurzeln (z. B. Efeu) oder Haftscheiben (z. B. Jungfernrebe) und Spreizklimmer wie Brombeeren, Kletterrosen und Klettenlabkraut.
M
Mandibeldrüse
Die Mandibeldrüsen befinden sich im Kopf oberhalb des Kiefers.
Bei Bienen dient das ölige Sekret daraus dazu, um
- vor dem Schlüpfen den Wachsdeckel von der Wabe zu lösen
- bei Baubienen, um Wachs für die Verarbeitung geschmeidiger zu machen
- bei Putzbienen zum sterilisieren schon benutzter Waben
- bei Sammelbienen, um Rohpropolis geschmeidig zu machen
- bei Königinnen, um ihre spezifischen Duftstoffe auszusenden
P
panaschiert
Blätter sind nicht einheitlich gefärbt, sondern mit mit Flecken, Strichen oder Umrandungen in einer anderen Farbe gezeichnet.
Propolis
Propolis wird auch Kittharz, Bienenharz oder Bienenleim genannt. Die Bienen dichten mit dieser klebrigen Masse Ritzen und Spalten im Bienenstock ab. Da Propolis keimhemmend wirkt, wird es auch zur Abwehr von Bakterien und Pilzen eingesetzt. Dadurch kann das Bienenvolk vor Infektionen geschützt werden.
Das Rohmaterial sammeln die Bienen vorzugsweise von den Knospen verschiedener Laubbäume.wie Pappeln und Rosskastanien. Durch Kauen und Einspeicheln wird das kostbare Knospenharz zu Propolis weiterverarbeitet.
Pyrrolizidinalkaloide
Pyrrolizidinalkaloide sind sekundäre Pflanzenstoffe, die vor allem in Korbblütlern, Raublattgewächsen, Hülsenfrüchten und Orchideen vorkommen. Sie schützen die Pflanzen vor dem Verbiss durch Tiere.
Einige ihrer Abbaustoffe wirken im menschlichen und tierischen Körper leberschädigend. Andere können das Erbgut verändern oder sind krebserregend.
Pflanzen oder Pflanzenteile mit einem hohen Gehalt an Pyrrolizidinalkaloiden gelten als giftig und sind daher nicht für die Ernährung geeignet. Manche kannst du aber äußerlich anwenden, wie z.B. die Beinwellwurzel.
Solche mit einem niedrigeren Gehalt, wie z. B. der Huflattich, sollten nicht im Übermaß und nicht über längere Zeit genossen werden.
Protoanemonin
Protoanemonin ist ein giftiger Stoff, der in allen Hahnenfußgewächsen vorkommt. Er ist stark haut- und schleimhautreizend.
Der Verzehr von frischen Pflanzen oder Pflanzenteilen, die Protoanemonin enthalten, kann je nach Dosis zu Nierenstörungen und Lähmungserscheinungen bis hin zur Atemlähmung führen.
Die einzige Ausnahme sind die jungen Blätter des Scharbockskrauts. Seine Blätter kannst du im Frühling in geringen Mengen verzehren, aber nur vor der Blüte. Denn dann bilden auch sie zunehmend Protoanemonin aus und werden giftig.
R
Raureif
Raureif ist gefrorene Luftfeuchtigkeit. Bei Temperaturen unter – 8 Grad setzt er sich in Form von filigranen, zerbrechlichen Eisnadeln überall fest. Dabei bilden sich besonders dekorative Effekte, zum Beispiel an Blättern und Zweigen.
Rhizom
Ein Rhizom ist im botanischen Sinn keine Wurzel, sondern eine Sprossachse, die meist waagrecht unter der Erde wächst. Da von ihm zahlreiche Wurzeln ausgehen, bezeichnet man es auch als Wurzelstock. Die mehrjährigen Rhizome werden von vielen krautigen Pflanzen gebildet. Sie dienen als Speicherorgan für Reservestoffe, vor allem Stärke. Dadurch kann die Pflanze im Boden überwintern und im Frühjahr schnell wieder neu austreiben. An den bewurzelten Nodien (Knoten) des ständig weiterwachsenden Rhizoms bilden sich neue Pflanzen aus. Sie sind genetisch mit der Mutterpflanze identisch. So dienen die Rhizome auch der vegetativen Vermehrung.
S
Sprossachse
Die Sprossachse ist eines der drei Grundorgane einer Pflanze. Sie verbindet Wurzeln und Blätter und leitet Wasser und Nährstoffe in beiden Richtungen weiter. Je nach Ausprägung nennt man die Sprossachse Rhizom, Stängel, Halm, Schaft oder Stamm.
Schwarzbeere
Die Schwarzbeere, auch Heidelbeere, Blaubeere, Moosbeere genannt, gehört zu den Heidekrautgewächsen. Die Zwergsträucher mit den aufrecht stehenden, kantigen, grün gefärbten Ästen tragen beidseitig grüne Blätter, die sich im Herbst rot färben und abfallen. Gesammelt werden vor allem die kleinen, außen und innen dunkelblau bis violett gefärbten Beeren, die reich an Antioxidantien sind.