Cracker aus wildem Grün
Rohköstlich vegan
Chips? Das war gestern!
Wer braucht noch Chips und Co? Keine Ahnung, woher die Zutaten stammen. Altes Fett. Minderwertiges Kochsalz ohne Spurenelemente. Lieblos maschinell gefertigt. In Kunststoffverpackungen für die Ewigkeit eingeschweißt.
Das kannst DU doch viel besser! Schwer ist es nicht. Ein paar Grundkenntnisse brauchst du. Und ein bisschen Zeit. Vielleicht eine Anleitung für die ersten paar Male. bis du ein Gefühl für die Mengenverhältnisse bekommst.
Platz für Kreativität
Und dann kannst du deine Kreativität spielen lassen. Selber Varianten kreieren. Mit unterschiedlichen Formen und Farben spielen. Deine Lieblingspflanzen pur verwenden. Oder mit anderem Grünzeug mischen. Auch Karotten, Zwiebel, Knoblauch und Ingwer passen perfekt. Und Zitronensaft, damit das Chlorophyll nicht so schnell oxidiert und sich das Grün zu Braun verfärbt.
Geht‘s im Backrohr?
Idealerweise hast du einen Dörrapparat. Am besten einen mit Ventilator an der Rückwand. Damit sich die Luft gleichmäßig verteilt und du nicht dauernd von unten nach oben und von innen nach außen umschichten musst.
Im Notfall tut’s aber auch der Backofen. Auf geringster Stufe, das sind meist 50°. Dann sind die Cracker halt nicht mehr rohköstlich, denn das geht nur bis 42°. Aber besser als in heißem Fett frittiert wie Chips und Co. sind sie allemal! Und einen Kochlöffel solltest du in die Tür klemmen. Damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
Nur das Beste ist gut genug!
Wenn du alles zu Hause hast, dann kann’s losgehen.
Wildpflanzen, selbst gesammelt in der Natur, was Besseres gibt es nicht! Und schonend gedörrt verlieren sie ein Minimum an wertvollen Inhaltsstoffen.
Die restlichen Zutaten kaufst du idealerweise in Bio-Qualität.
Basis
Das Wichtigste sind natürlich die Wildpflanzen. Damit die Cracker nicht auseinanderfallen, brauchst du auch etwas Schleimiges. Das klingt eklig. Aber damit sind Saaten gemeint, die Schleimstoffe produzieren, die die Inhaltsstoffe zusammenhalten. Leinsamen oder Chia sind gut geeignet. Wobei ich Leinsamen vorziehe, weil die auch bei uns wachsen.
Erwachen
Gekeimte oder wenigstens aktivierte (über Nacht eingeweichte) Samen werten deine Cracker noch zusätzlich auf. Durch diesen Prozess wacht der Pflanzen-Embryo auf, der bisher gut geschützt in der harten Samenschale geschlummert hat.
Die unverträglichen Keimhemmer werden abgebaut. Ihre Aufgabe ist es, die Zersetzung im Magen zu verhindern. Schließlich sollen Samen von dem Tier, das sie gefressen hat, unverdaut zusammen mit seinem Kot, der als Dünger dient, wieder ausgeschieden werden, damit eine neue Pflanze daraus wachsen kann.
Eiweiße werden in Aminosäuren aufgespalten, und komplexe Kohlenhydrate in kürzere Ketten geteilt. Enzyme werden aktiviert, die dir bei der Verdauung helfen.
Kurz gesagt:
Die Saaten liegen nicht so schwer im Magen und dein Körper kann die enthaltenen Nährstoffe besser aufnehmen.
Buchweizen und Sonnenblumenkerne sind besonders einfach und schnell zu keimen.
Das Salz des Lebens
Wenn du das Salz vor dem Dörren auf die ausgestrichene Teigplatte streust, dann fühlen sich die Cracker viel salziger an, als wenn du es unter den Teig mischst. Das ist auch das Geheimnis gekaufter Knabbereien. Der erste Eindruck zählt.
Herkömmliches Kochsalz besteht nur aus Natriumchlorid, und ist oft noch mit Jod, Rieselhilfen und anderen unnötigen bis schädlichen Zusätzen versehen.
Steinsalz und Meersalz dagegen enthalten eine Vielzahl an Mineralien. Welche, das hängt vom Ursprung ab. Es sind zwar nur winzige Mengen. Manche kaum messbar. Aber der Körper braucht vieles auch nur in winzigsten Dosen. Deshalb heißt es ja auch Spurenelemente.
Leider ist Meersalz nicht mehr das, was es einmal war. Die Verschmutzung der Meere schlägt sich auch im Salz nieder, das durch Verdunsten des Wassers gewonnen wird.
Steinsalz ist für mich die Lösung. Uralt. Im Fels eingeschlossen lange vor dem Industriezeitalter. Am besten ist Kristallsalz, denn das hat auch noch eine hexagonale Struktur. In Verbindung mit Wasser wird auch dieses hexagonal, wie das Wasser in den Pflanzen und das in unseren eigenen Körperzellen.
Aber am wichtigsten ist, dass das Salz nicht aus Sole gewonnen, sondern bergmännisch abgebaut wurde. Das heißt, nur herausgehackt und dann zerkleinert. Denn nur dabei wird nichts weggenommen und nichts hinzugefügt.,
Basisrezept
Das brauchst du:
- 2 Tassen Leinsamen, 12 Stunden eingeweicht oder auch noch einen Tag weitergekeimt
- 200 bis 300 g wildes Grün (Giersch, Brennnessel, Wiesenbärenklau, …)
- 2 kleine weiße Zwiebeln
- Saft von 1/2 Zitrone
- evtl. 1 halb-daumengroßes Stück Ingwer mit Schale
- 1 bis 2 TL Salz und
- Samen (Brennnessel, Springkraut, Sesam, Kümmel, …) zum Bestreuen
So geht’s:
- Die Leinsamenamen gut spülen (in ein Sieb geben und unter fließendem Wasser mit der Hand oder einem Löffel rühren, bis sich alle Klumpen aufgelöst haben ) und abseihen.
- Die Zwiebeln grob hacken.
- Das Blattgrün kleinschneiden.
- (Den Ingwer unter fließendem Wasser bürsten und mitsamt der Schale fein schneiden.)
Variante 1 für ganz feingekörnte Cracker:
- Alles mit Zitronensaft fein pürieren.
- Bei Bedarf löffelweise Wasser zugeben.
Variante 2 für mehr Biss:
- Einen Teil der Leinsamen mit Zwiebeln, (Ingwer) und Zitronensaft pürieren.
- Die feingeschnittenen Wildpflanzen unterrühren.
- Die Masse 1/2 bis 1 cm dick auf die Dörrfolie streichen.
- Mit Salz und Samen bestreuen.
- Wenn du gleichmäßige Cracker willst, dann Streifen, Rauten oder Rechtecke einkerben (Du kannst sie nach dem Dörren aber auch einfach in Stücke brechen).
- Je nach Feuchtigkeit und Dicke 8 bis 14 Stunden bei 42° dörren.
- Sobald sie sich gut von der Unterlage lösen lassen, mit der Oberseite nach unten auf ein Dörrgitter legen und die Folie abziehen.
- Noch 3 bis 5 Stunden weiterdörren, bis sie gut durchgetrocknet und knackig sind.
- Gleich genießen oder vor Feuchtigkeit geschützt in Dosen aufbewahren.
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