Denn mit Mariä Lichtmess ist auch der Wendepunkt im Pflanzenjahr gekommen. Ab jetzt beginnt der Saft in den Bäumen zu steigen. Je nach Lage und Temperatur am einen Ort früher, am andern später. Die Knospen fangen an sich zu öffnen. Bei manchen kommen zuerst die Blüten, bei anderen die Blätter zuerst.
Jetzt ist die Zeit, um Knospen zu ernten. Natürlich nur ganz wenige von jedem Baum oder Strauch. Hier gilt die Regel: “Nur einen Fingerhut voll.”
Oder überhaupt nur ein oder zwei. So im Vorbeigehen genascht. Dass die Knospe reif ist erkennst du daran, dass sie sich ganz leicht umknicken und abbrechen lässt Kaue sie gründlich! Speichle sie gut ein! Schmecke den Unterschied!

Ist sie herb, wie die des Bergahorns? Oder schmeckt sie leicht nach Kokos? Dann hast du eine Brombeerknospe im Mund. Oder hat sie gar ein leichtes Bittermandelaroma? Dann könnte es Vogelbeere oder Schlehe sein. Du kannst aber auch den Eindruck haben, dass die Masse in deinem Mund immer mehr und immer weicher wird. Das passiert, wenn du eine Lindenknospe länger kaust. Sie enthält viele Schleimstoffe, die deinen Mundraum auskleiden. Das schützt deine Schleimhäute. Beim Kauen im Mund und beim Schlucken im Hals. Deshalb tun sie dir auch bei Halsentzündungen und Halskratzen so gut. 

⇒ Probier es einmal aus! Zum Beispiel, wenn du eine längere Rede halten sollst. Oder vorsingen.