blütenparade
14. Mai 2023
Schlosspark
Atempause vom Regen. Der Boden ist gesättigt mit dem kostbaren Nass. Der Frühling zeigt sich von seiner schönsten Seite. Die Zeit reicht für einen Spaziergang durch den Ambraser Schlosspark. Die Vielfalt an essbaren Wildpflanzen ist schier unglaublich. Beim letzten Mal habe ich nur entlang eines Weges 26 verschiedene Arten gezählt. Doch ob essbar, ungenießbar oder giftig: Die Blüten aller Pflanzen sind wunderschön.
Die Wegbiegung wird von Kirschlorbeer umrahmt. Dessen Blüten werden zwar von Schwebfliegen umschwirrt. Der Strauch ist aber keine gute Nahrungsquelle für Insekten und Vögel. Er wurde als Zierpflanze für Parks und Gärten eingeführt, als man sich noch keine Gedanken über insektenfreundliche Gartengestaltung machte.
Speis und Trank
Die einheimischen Pflanzen dagegen haben sich zusammen mit den heimischen Tieren entwickelt. Sie sind aneinander angepasst und bringen sich gegenseitig Vorteile. Die Weiße Taubnessel bietet Nektar und Pollen an. Auch der Gundermann ist eine beliebte Bienenweide. Genauso wie die Purpurrote Taubnessel. Als Lippenblütler lockt auch das Mauer-Zimbelkraut die Bestäuber mit Speis und Trank. Mit seinen violetten Blüten verschönert es die kahlen Steinmauern. Doch das Insektenbuffet bietet noch viel mehr. Hahnenfuß, Gänseblümchen und Ehrenpreis, Rotklee, Storchenschnabel und Bachnelkenwurz in Gelb, Blau, Rot, Violett und Orange-Rosa. Dazwischen Knoblauchsrauke, Günsel, Wiesen-Fuchsschwanz und Rote Lichtnelke.
Was klappert da?
Der Klappertopf mit seinen fahlgelben Blüten auf den hellgrünen Triebspitzen breitet sich ungeniert auf der Wiese auf. Seinem Namen wird der Klappertopf erst im Spätsommer gerecht. Dann hört man nämlich die Samen klappern, wenn man die Fruchtkapseln schüttelt. Gut, dass hier keine Kühe weiden! Denn die verschmähen das leicht giftige Kraut, das das nahrhafte Gras immer weiter zurückdrängt. Dafür schafft der Klappertopf Platz für andere Blühpflanzen, die sich gegen das dominante Gras nur schwer durchsetzen können. Und er ist für Hummeln, Bienen und Schmetterlinge eine gute Nahrungsquelle. Erdbeere, Vogelmiere und Feldsalat verschmähe ich selbst auch nicht. Allerdings werde ich von Nektar und Pollen nicht wirklich satt. Ich verspeise, im Gegensatz zu den Insekten, gleich die ganze Blüte.
⇒ Bei welcher Blüte rinnt dir das Wasser im Mund zusammen, sodass du dich nicht zurückhalten kannst und gleich zugreifst?