Glückspilze

7. Jänner 2024
Neues Jahr, neues Glück
Das Glückssymbol Fliegenpilz ist bei uns im Jänner nicht mehr zu sehen. Jedenfalls nicht in echt und im Wald. Doch wer glaubt, dass es um diese Zeit überhaupt keine Pilze mehr gibt außer Fußpilz, der liegt völlig falsch. Auf dem Boden, an Baumstümpfen, Stämmen, Ästen und Zweigen findest du sie auch im kältesten Winter noch.
Die Formen- und Farbenvielfalt ist erstaunlich. Weiß, grau, braun, grün und orange. Gebändert, gescheckt, gezont. Geschuppt, behaart, gelappt und gewellt. Geleeartig, glatt oder schmierig. Da hat die Natur wirklich ihre Phantasie spielen lassen.
Einige sind gebaut wie der Fliegenpilz, mit Hut und Stiel. Bei anderen denke ich mir immer: Der Wald hört mit! Denn frische, feuchte Judasohren sehen wirklich aus, als ob sich die Bäume für einen Lauschangriff gerüstet hätten. Auch andere bizarr geformte Pilze ziehen immer wieder meine Aufmerksamkeit auf sich. Als ich zum ersten Mal einen Warzigen Drüsling gefunden hab, hielt ich dieses pechschwarze, ekelige Ding für Tierkot. Die helleren Exemplare hier sehen aber nicht so unappetitlich aus.
Der Gemeine Spaltblättling dagegen wirkt wie eine weiße Muschel. Vor allem die wunderschön gefältelte Unterseite hat’s mir angetan. Und sogar Kaviar hab ich entdeckt. Schwarze “Eier”, die in winzigen Grüppchen die Rinde überziehen.
Frotzschutzmittel
Manche dieser Funde sind richtige Winterpilze, die ihr eigenes Frostschutzmittel bilden. Sie können einfrieren, auftauen und wieder einfrieren, ohne Schaden zu nehmen. Bei den essbaren Exemplaren wie dem Judasohr mindert das auch nicht die Qualität. Manche von ihnen brauchen sogar eisige Temperaturen um ihre Fruchtkörper auszubilden.
Relikte vom Herbst, oder solche, die in den kurzen Warmwetterperioden wieder nachwachsen, werden durch den Frost aber ungenießbar. Ihr Zellwasser gefriert. Dabei entstehen scharfkantige Eiskristalle, die das Pilzgewebe zerstören. Solche Funde, auch wenn sie vielleicht noch schön aussehen, solltest du wirklich nicht mehr essen! Denn dieser Zersetzungsprozess kann sogar zu schweren Pilzvergiftungen führen.
Hallo, was ist denn das für ein Pilz?